Mastbruch, Geburtstag und an der Luvtonne mit Philipp Buhl

Vom 7. bis 9. Juni 2025 konnten wir dank unseres Trainers Christian Uhlig an der Young Europeans Sailing (YES) 2025 in Kiel mit über 800 Seglern aus ganz Europa teilnehmen.

Mi 4.6. Tag 1 – Anreise und Vorbereitung

Früh morgens um 7 Uhr trafen sich Max Schwarting, Nico und Max Heise beim SCCR mit Christian und seiner Frau Birgit zur Fahrt Richtung Kiel. Im Schlepptau auf dem SCCR-Trailer unsere drei Laser, Equipment und das Motorboot. Im Olympiahafen in Schilksee waren schon andere Segler eingetroffen und wir slippten die Boote. Anschließend bezogen wir unsere Unterkunft. Eigentlich wollten wir direkt auf dem Hafengelände zelten, hatten uns aber aufgrund des Dauerregens kurzfristig für eine der wahrscheinlich letzten verfügbaren Wohnungen entschieden. Die Ferienwohnung war gut mit dem Bus und sogar einer Fähre erreichbar. Es war cool, sich selber zu versorgen. Wir gingen gemeinsam einkaufen, um uns für die Woche zu versorgen, und kochten zusammen.

Do 5.6. (Tag 2)  Training und Reviererkundung

Am zweiten Tag segelten wir für etwa drei Stunden raus, um uns besser mit dem Revier und den Wellen der Ostsee vertraut zu machen. Nach dem Training stärkten wir uns mit leckeren Fischbrötchen direkt am Hafen. Der erste Eindruck vom olympischen Zentrum in Kiel war beeindruckend – wir erkundeten z.B. die Vasahalle und das Trainingsgelände.

Fr 6.6. (Tag 3) Warten auf Wind und Organisatorisches

Mit über 30 Knoten Wind war an unserem 2. geplanten Trainingstag kein Segeln möglich. Also hieß es „Material schonen und Kräfte sammeln“ vor den eigentlichen Renntagen. Wir nutzten die Zeit für letzte Details der insgesamt unkomplizierten Anmeldung. Am Abend gingen wir spontan mit Christian und Birgit essen, um den Geburtstag von Max Schwarting zu feiern, den er selbst beinahe vergessen hätte. Zurück zur Wohnung nahmen wir die Fähre, wann hat man das schon mal? Das war trotz des Sturms ein schöner Abschluss des Tages.

Sa 7.6. (Tag 4) Warten auf Wind

Am ersten Wettkampftag waren leider keine Rennen möglich, da zu wenig bzw. kein konstanter Wind herrschte. Aber die Ausrichter hatten in den Olympiahallen Kicker und Spiele aufgebaut. Wir nutzten die Zeit, um uns mit anderen Segler:innen zu vernetzen und sahen unsere Freunde aus der Zeit des Skiff-Segelns wieder, die inzwischen größtenteils auch auf Laser bzw. 29er umgestiegen sind. 

So 8.6. (Tag 5) Erster Renntag mit einigen Überraschungen

Der erste echte Wettkampftag startete mit wenig Wind und dichtem Nebel. Wir warteten mehrere Stunden auf die Entscheidung der Wettfahrtleitung zum AP-Startsignal, das sich immer wieder hinauszögerte. 

Als es nachmittags endlich aufklarte, konnten noch vier Rennen absolviert werden. Die hatten es für jeden von uns in sich. Der Wind hatte deutlich zugenommen – gegen Ende herrschten teilweise über 20 Knoten. Insgesamt hatte jeder von uns zwei gute und zwei weniger gute Läufe. Christian flitzte mit seinem Motorboot immer zwischen unseren verschiedenen Bahnen ILCA 6 (Nico und Max H.) und ILCA 7 (Max S.) hin und her.

Max S: „Das Niveau im Feld war unglaublich hoch (Olympioniken). Bei Hartwind und kurzer zurückreflektierender Welle war es schwierig,  Bootspeed zu halten. Bei Leichtwind kam ich zwei mal gut durch und konnte ein stabiles Mittelfeld erreichen.“

Bei Max H: „ Mitten im zweiten Lauf kam es zu einem Zusammenstoß mit einem anderen Segler, der auf mich kenterte. Ärgerlich, aber so was lässt sich nicht vermeiden.“

Nico: „Ich war bei ca. 20 Knoten im letzten Halbwindschlag ca. 30 Meter vor dem Ziel gut unterwegs, mindestens 25 Segler hinter mir. Da krachte es auf einmal gewaltig. Mein Untermast war gebrochen. Christian und Begleitboote kamen mir gleich zur Hilfe, aber damit war ich unfreiwillig in den Rennen 3 und 4 mit DNC (did not come) disqualifiziert. Christian half mit seinen Kontakten zu anderen Trainern, so dass ich mir am nächsten Tag einen Untermast ausleihen und die letzten Rennen wieder mitsegeln konnte.“ 

Nach fast sechs Stunden auf dem Wasser und hoher körperlicher Belastung bauten wir ab und gingen früh schlafen.

(8.6.) Tag 5 – Finaler Renntag mit „Philpp Buhl Moment“

Schon beim Aufstehen schwirrten uns die Namen der Renngebiete unserer unterschiedlichen Bootsklassen im Kopf herum. „Golf“,„Juliette“, „Hotel“ bzw. die Frage, „wo segeln wir heute nochmal genau?“  

Der letzte Wettkampftag forderte uns erneut mit viel Wind (bis 25 Knoten) und einer steilen, kurzen Rückwelle – klassische Kieler Bedingungen. Insgesamt wurden noch einmal drei Rennen gesegelt. Die ILCA 6 Männer wurden in zwei Fleets eingeteilt. Für ILCA 7 war es die IDJM (Internationale Deutsche Jugendmeisterschaft). 

Max S: „Besonders bei Leichtwind konnte ich an dem Tag zweimal solide ins Mittelfeld segeln. Die Starts am Pin-End funktionierten zunehmend besser. Ein Highlight des Tages war ein Rennen, in dem ich an der Luvtonne mit Segelgrößen wie Philipp Buhl auf etwa Position 15–20 lag – eine starke Momentaufnahme. Leider wurde das Rennen später abgebrochen. Insgesamt bekamen wir starken Support vom Coachboot und wertvolle Rückmeldungen.“

Am Abend ließen wir die Woche bei einem gemütlichen Abend mit Freunden in Kiel ausklingen.

Tag 6 – Rückreise

Am letzten Tag luden wir das Material auf und machten uns auf den Heimweg. Leider wurden wir von starkem Rückreiseverkehr ausgebremst und steckten einige Zeit im Stau.

Ein ganz großes Dankeschön an Christian, der uns auf die Teilnahme super vorbereitete, nach Kiel fuhr und im Coachboot mit wertvollen Ratschlägen begleitete. Wir hoffen, wir konnten uns mit einem Grillabend im Anschluß gebührend bei ihm und seiner Frau bedanken.

Christian ordnete die Leistungen (Ergebnisse bei manage2sail) der Jungs so ein: „Die drei haben sich bei ihrem ersten Wettkampf im Laser auf der Ostsee klasse behauptet. Um die ersten 20 Plätze segeln hier aktive, ehemalige oder angehende Olympiateilnehmer. Neben starker deutscher ist auch die Konkurrenz aus anderen europäischen Ländern am Start. Ich bin total stolz, wie sich die Jungs geschlagen haben.“