Achtung: Hier kommt Blondi, Blondi, Blondi!
Gerne schwärmen wir als „Competent Crew Mitglieder“ noch einmal von unserem Skippertraining mit SCCR-Fahrtenwart Stefan Gerstner am 16.-18.05.2025:

Basis war die „Blondi“, eine 11 m lange Jeanneau, Typ „Sun Odyssey“ von 1999, die im Hafen von Scharendijke am Grevelinger Meer (Provinz Zeeland) ihren Heimathafen hat. Ein Wochenende lang zogen wir dort ein und übten das Leben an Bord, aber auch Knoten, Segelmanöver und erhielten Einblick über technische Einrichtungen und Maschinen an Bord.
Die Bezeichnung Competent Crew Member ist keine Fantasiebezeichnung. Dahinter verbirgt sich eine solide Grundausbildung, die Stefan Schritt für Schritt mit uns durchging. Wikipedia beschreibt es so:
„Competent Crew ist der Einstiegskurs der Royal Yachting Association für diejenigen, die aktive Crewmitglieder einer Segelyacht sein möchten. Es ist ein praktischer Kurs und am Ende des Kurses sollten die Teilnehmer in der Lage sein, zu steuern, Segel zu handhaben, Ausschau zu halten, ein Schlauchboot zu rudern und bei allen täglichen Aufgaben an Bord zu helfen.“
Und so gab es neben geselligen und mit Humor gespickten Phasen auch hochkonzentrierte Segellektionen. Ein Beispiel: Wurftraining von Leinen bei viel Wind. Gar nicht so einfach die Leine gezielt über einen Beschlag an Land oder einen Poller zu werfen. Nach dem Motto „Üben, üben, üben! “ gelang es Anna, Kerstin und mir am Ende doch ganz gut.
Am Samstag ging es dann bei reichlich Wind raus aufs Grevelinger Meer. Erstmal mit der Schräglage klarkommen und dann langsam ein Gefühl für die Blondi bekommen. Noch schnell mit dem Boot ein Impeller-Ersatzteil in Port Zeelande abgeholt, was gleich eine gute Möglichkeit war das Anlegen zu üben. Dann durfte jeder mal ans Ruder und so drehten wir eine große, schöne Runde mit 7.4 Knoten Spitzengeschwindigkeit!
Ganz nebenbei gab es so etwas wie einen Sprachkurs. Eine Art Niederländisch für Rheinländer. Charmant ist beispielsweise die Wortschöpfung „Verschraubing“, was ganz klar „Schraubverbindung“ bedeutet.
Am Sonntag ging es erst einmal mit einem prächtigen Frühstück los. Die Crew funktionierte auch hier einwandfrei und verständigte sich auf Rührei, dazu frisches Obst, Aufbackbrötchen und Kaffee aus der Runterdrückkanne. Das Klarschiff- und Bereitmachen zum Ablegen ging flüssig ineinander über und so waren wir bereit für die Hafenlektion. Anlegen, ablegen, wenden auf engem Raum und das ganze unter den Augen der anderen Bootsleute im Hafen. Da kann man schon mal nervös werden, aber Stefan lotste uns mit guten Tipps, wie auch Freiraum für eigene Entscheidungen durch die verschiedenen Situationen.
Dann hieß es „Kurs Brouwershaven“, einem kleinen, schnuckeligen Hafen, in dem man für 2 Stunden kostenfrei anlegen darf. Bemerkenswert hier war die Anmeldung zum Passieren der kleinen Brückeneinfahrt, die sich wie ein Ohrwurm ins Gehirn fraß: „Bouershaven, Bouershaven, Bouershaven – Hier is Blondi, Blondi, Blondi. We willen graag een snelle stop maken voor een kopje koffie.“ Und das taten wir dann auch.
Auf dem Rückweg ließen wir das Wochenende gerade Revue passieren, als Stefan meinte es, fehle nur noch eine Seehund-Sichtung – und zack – da war er und streckte seinen Kopf aus dem Wasser. Danke lieber Seehund. Apropos Hund: Den hatten wir auch an Bord. Der kleine Pudel hört auf den Namen „Lucky“, gehört zu Team Gerstner und ist absolut seefest.
Zum Abschluss gabs noch eine konstruktive Feedbackrunde in Sandwichmethode (das googelt mal selber…) und so ging ein tolles Wochenende zu Ende. Das Skippertraining hat sehr viel Spaß gemacht und hat uns Selbstvertrauen und vertiefte Segelkenntnisse gebracht. Danke Stefan, das war klasse!
Tine











