Vom Segelanfänger zum Vizestadtmeister in der letzten Saison

Zum Saisonauftakt kann ich allen Segelanfängern nur Mut machen. Wir hatten selbst im letzten Jahr nicht damit gerechnet. Aber auch ohne große vorherige Regattaerfahrung hatten Laura und ich in unserer ersten richtigen Segelsaison schon Erfolg: wir konnten uns in der RS Feva den Vizemeistertitel der Stadtmeisterschaft Krefeld sichern. 

Zu Beginn hatten wir bei der Ansegelregatta des SCCR im April 2023 aufgrund des starken Windes großen Respekt. Am Ende belegten wir den dritten Platz und fuhren mit unserem ersten Pokal nach Hause. Ein Platz auf dem Podest, obwohl wir wirklich noch Anfänger waren. Zu dem Zeitpunkt war uns gar nicht bewusst, dass wir damit schon den ersten Lauf der Krefelder Stadtmeisterschaft gesegelt waren, denn wir hatten uns mit dem Thema Regatta noch gar nicht auseinandergesetzt. In dem Wissen, dass der Einstieg super geklappt hatte, entschieden wir uns sofort, alle Läufe durchziehen und zu schauen, was am Ende herauskommt.

Noch vor dem zweiten Lauf der Stadtmeisterschaft nahmen wir bei guten Wind- und Wetterbedingungen am SCCR Sommercup Anfang Juni teil. Es half, dass wir uns zwischenzeitlich mit Themen wie „richtigem Start“ und „Rollwenden“ auseinandergesetzt und diese geübt hatten. Wir konnten unser neues Wissen umsetzen und  es wurde unser erster Sieg. 

Beim Sommercup des TV Vennikel, dem zweiten Lauf der Stadtmeisterschaft, sicherten wir uns bei herausfordernden Windverhältnissen erneut den dritten Platz. Am ersten Abend des Sommercups hatten wir beim gemeinsamen Essen die anderenTeilnehmer näher kennengelernt und viele nette, neue Leute getroffen. Wir freuen uns schon, sie alle bei Regatten in dieser Saison wiederzusehen. Das war die Regatta, bei der wir uns entschieden, uns den 420-er als persönliches Ziel zu setzen.

Der dritte und letzte Lauf fand dann bei unserem Nachbarverein, dem KSK im Herbst statt. In den ersten Runde war sehr viel Wind am See, den wir ausgleichen mussten. Das war für uns eine neue Herausforderung, die wir im Sommer am See bisher so nicht trainiert hatten. Umso überraschter und erfreuter waren wir über die Ergebnisse am Ende des ersten Tages: da wir eine der Runden gewonnen hatten, lagen wir gleichauf und selber Punktzahl mit dem 420-er. Am Ende konnten wir uns den zweiten Platz in der Regatta des KSK sichern und sind damit Vizemeister in der Krefelder Stadtmeisterschaft geworden.

Von so einem tollen Ergebnis hätten wir am Anfang der Saison noch nicht zu hoffen gewagt. Zwar hatte uns nach der ersten Regatta der Ehrgeiz gepackt und durch den Spass an dem Sport konnten wir auch über unsere schlechteren Ergebnisse lachen. Schultern zucken, sich an die Streichwertung erinnern und einfach weitermachen, auch wenn mal ein schlechter Lauf dabei war. Wir haben von anderen Seglern und neuen Trainern viel gelernt, uns immer neue persönliche Ziele gesetzt und waren am Ende super glücklich über den Titel. Unsere Erfahrung mit der RS Feva, die einige ja manchmal nicht so ganz ernst nehmen, zeigt, dass Segeln ein Sport ist, indem man mit jeder Bootsklasse gute Ergebnisse erzielen kann.

In dieser Saison will ich erneut um die Stadtmeisterschaft segeln. Dieses Mal auf dem 420-er mit einem anderen Segelpartner, da Laura dieses Jahr ins Ausland geht und bis dahin selber auf dem Laser unterwegs ist. Meine Erfahrung zeigt mir: viel ist möglich im Segelsport!

von Hannah Büscher