SCCR Sommertörn im vielseitigen Revier Osterschelde
Mit zwei Booten waren wir Ende Juli in der Osterschelde unterwegs: wir das waren unser Fahrtenwart Stefan Gerstner mit seiner Familie, Kerstin, Leo, Carlo und zwei Gästen an Bord, Susanne Oehlers und ihre Tochter Lea auf der Blondi und auf der gecharterten Daaltje Gunther Reinelt, Sabine Kaiser, Andrea Scheidt und Astrid Meyer-Labrow.
Treffen und Start des gemeinsamen Törns war Sint Annaland beim Vercharterer Enjoy Sailing. Geplant war ein Rundtörn mit Ausflug auf die Nordsee. Hierzu starteten wir Samstagmorgen Richtung Roompot Marina. Für die ganze Woche war schönes Wetter mit wenig Wind prognostiziert, was auch so eingetreten ist.
Leider hatte die Daaltje ein Problem mit dem Motor, eine Fahrt über 1500 Umdrehungen war aufgrund einer Warnmeldung nicht möglich, daher ging es Sonntag direkt zurück in den Heimathafen. Die Blondi machte derweil einen Abstecher in die Nordsee und lief Zierikzee an, um im alten Stadthafen im Päckchen zu liegen. Montag wurde das Motorproblem der Daaltje behoben (zu viel Kühlmittel war die Diagnose) und es ging weiter nach Yerseke, wo bereits zwei Liegeplätze auf uns warteten und wir die Crew der Blondi wieder trafen. Ein guter Ausgangspunkt für den Kanal Richtung Vlissingen, so der Plan für Dienstag und die Vorfreude auf die Nordsee war groß. Aber es war wie „täglich grüßt das Murmeltier“: der Motor der Daaltje machte uns mit der gleichen Fehlermeldung wie zuvor leider einen Strich durch die Rechnung. Nach dem ein oder anderen Telefonat mit der Charterbase wurde uns ein anderes Boot angeboten, also zurück nach Sint Annaland und umräumen auf die Sonrisa, eine Dufour. Für diesen Tag war uns nur noch nach kaltem Wasser und Baden.
In der Hoffnung, Sint Annaland erst Freitag wieder zu sehen, machten wir uns Mittwoch auf ins Grevelinger Meer Richtung Scharendijke. Das Schleusen in der Grevelingen Sluis war an diesem Tag besonders interessant. Die Schleusenkammer war komplett gefüllt. Zahlreiche Motor und Segelyachten verschiedener Größen wurden vom Schleusenwärter eingewiesen. Für uns war es eine wichtige Erfahrung, in diesem Segelrevier die relevanten Manöver rund um das sichere Schleusen in der Praxis zu üben. Da wir bereits mit den ersten Booten in die Schleusenkammer eingefahren waren, konnten wir in aller Ruhe das Schleusenkino als eröffnet erklären, und das Schauspiel der anderen Segel sowie das charismatische Wesen des Schleusenwärters genießen.
In Scharendijke hatte Stefan uns schon einen Liegeplatz organisiert und einen Tisch zum Abendessen in der Pizzeria Da Roberto im Hafen. Besonderes geselliges Highlight war neben der wirklich leckeren Pizza der singende Kellner (!) und wir kamen so in den Genuss sämtlicher italienischen Schlager……..
Da wir auch noch gerne Zierikzee sehen wollten und einen guten Ausgangshafen für die Rückkehr nach Sint Annaland brauchten, ging es Donnerstag nochmal durch die Zeelandbrücke nach Zierikzee. Nach der Kanaldurchfahrt suchten wir mit weiteren Booten am späten Nachmittag im Gemeentehaven Zierikzee einen geeigneten Anlegeplatz im Päckchen. Zu guter Seemannschaft gehört es, das eigene Boot für andere Boot so vorzubereiten, dass ein Anlegen im Päckchen problemlos möglich ist. Die „Unannehmlichkeiten“ über mehrere Boote hinweg steigen zu müssen, wurde durch die historisch einmalige Kulisse mehr als wett gemacht.
Besondere seglerische Highlights waren für die weniger versierten Segler das Kreuzen unter Segel im Kanalabschnitt Mastgat, dass wir mehrfach befahren haben. Hier konnte man Erfahrungen sammeln, wie z.B. die Geschwindigkeit der Berufsschiffe einzuschätzen, Wendemanöver unter Berücksichtigung aller relevanter Faktoren sicher durchzuführen und dabei einen möglichst optimalen Kurs zu fahren.
Freitag schon? Ja tatsächlich und so ging es zurück nach Sint Annaland, eine Stecke, die wir jetzt auch im Schlaf fahren könnten 😉.
Ein herzliches Dankeschön geht an Stefan, der Ideengeber für diesen Sommertörn 2024 war und mit sehr viel Engagement sich um alle Belange der Törnplanung gekümmert und uns sein Heimatrevier gezeigt hat. Von Stefans Revierkenntnissen konnten wir sehr profitieren, nicht nur zu Wasser, sondern auch zu Land, in dem er zu sämtlichen Häfen uns Wissenswertes erzählen konnte. Die Osterschelde ist ein vielfältiges und interessantes Revier, das sowohl seglerisch als auch landschaftlich lohnt.
Written by Susanne Oehlers & Sabine Kaiser