Skippertraining „Ladies only“ vom 6.-8.9.2024

Das Skippertraining richtet sich ja bekanntlich an diejenigen, die bereits Skipper sind oder es noch werden wollen. Mit durchaus unterschiedlichem Erfahrungs- und Kenntnisstand haben wir Damen uns zusammengefunden, um das Handling als Crewmitglied bzw. als Skipperin zu vertiefen, ohne das übliche gesellige Beisammensein zu vernachlässigen. Im Salud, einer sehr zu empfehlenden Kneipe vor Ort in Scharendijke, wurde in gemütlicher Runde besprochen, welche Inhalte für das Wochenende realistisch sind und welche Erwartungen wir haben.

Am Samstagmorgen stand die Theorie im Vordergrund: Wichtige und vor allem sicherheitsrelevante Aspekte rund ums An- und Ablegen bzw. Hafenmanöver wurden vorgestellt. Dazu zählten die Vorbereitungen zur Anfahrt einer unbekannten Marina, Wiederholung und üben von Knoten, das sichere Handling mit Festmachern und Bootshaken, sowie verschiedene Anlegemanöver. Eine kurze Motorkunde bot sich anschließend an, da der Keilriemen am Motor der Blondi zu locker war. So zeigte uns Stefan den Motor, erläuterte kurz Motorteile und zeigte, wie ein Keilriemen nachzuspannen ist bzw. wie man prüft, ob er die richtige Spannung aufweist. Anschließend wurde auf die Seeventile, Bilgepumpe und die Sicherheit an Bord im Bezug auf Gashahn, Batterie, Luken, etc. eingegangen.

Nach der Mittagspause ging es zur Praxis: Wir übten bei 3-4 Beaufort und Sonnenschein Anlegemanöver und Wenden auf engstem Raum. Am späten Nachmittag füllte sich die Marina und es bot sich an, außerhalb mehrere „Boje über Bord-Manöver“ unter Motor zu fahren. Auch dieser Tag wurde selbstverständlich in geselliger Runde ausklingen lassen, dieses Mal beim Italiener „Roberto“ im Vereinsheim der Marina. Das Lokal ist in der ersten Etage und so blickt man über den Deich rundherum weit übers Land. An diesem Abend war der Ausblick besonders, da eine sehr ausgedehnte Gewitterfront für ein imposantes Wetterleuchten sorgte. Trockenen Fußes gingen wir sichtlich beeindruckt einen kleinen Umweg zurück zum Boot und kamen dabei an Yachten, die zur Überholung an Land aufgestellt waren, vorbei. So konnten wir beim Schein der Taschenlampe den Ausführungen Stefans zu den verschieden Antriebsarten unter großem Gelächter folgen, denn wir konnten nun mit Fug und Recht behaupten, dass die Schulung bis spät in die Nacht andauerte.

Sonntagmorgen standen weitere Hafenmanöver bei 4-5 Beaufort an. Zunächst in der Marina in Scharendijke und dann anschließend unter auffrischendem Wind von 5-6 Beaufort in einer freien Marina bei Brouwersdam. Hier zeigte uns Stefan das Anlegen in Luv vorm Steg und in Lee. Das Besondere hier, die Möglichkeit über die Achterleine das Boot zu befestigen, und über einen weiteren Festmacher über die Mittelklampe mit Hilfe der Winsch das Boot an den Steg zu ziehen als eine Variante des sicheren Anlegens bei stärkerem Wind.

Anschließend segelten wir mit gerefftem Vor- und Großsegel Raumschots nach Browershaven. Nach Anmeldung beim Hafenmeister fuhren wir in den recht idyllischen Traditionshafen ein. Zu beachten ist hier: Entweder fährt man durch bis zur Wendestelle und legt anschließend Steuerbords an der Kaimauer an oder aber man fährt vom Übergang des vorgelagerten Yachthafens zum Traditionshafen rückwärts rein, was wir in diesem Falle auch gemacht haben.

Nach einem kurzen Landgang und einer Kaffeepause in einem Lokal am Platz, legten wir ab, in dem wir eindampften in die abgewandte Achterleine, und damit hatten wir ein weiteres Ablegemanöver praktiziert. Zurück ging es wieder mit gerefftem Großsegel auf einem Am-Wind-Kurs mit 7 Knoten und starken Böen, die unser permanentes Segeltrimmen erforderten. Gerade dieses Teilstück hat uns großen Spaß gemacht. Bei Ankunft legte Kerstin unterstützt von ihrer Crew die Blondi sicher im Heimathafen an und wir waren alle zusammen sehr zufrieden mit diesem seglerisch wieder sehr abwechslungsreichen Tag.

Unser Fazit zu diesem Skippertraining: Kerstin, Isabell und ich haben sehr davon profitiert und würden uns wünschen, solch ein Training durchaus auch in wechselnder Besetzung regelmäßig und mindestens einmal jährlich zu wiederholen, um Routinen und Kenntnisse immer weiter zu vertiefen. Vielen Dank Stefan für Deine Zeit und Dein Engagement in dieser Sache!

Törnbericht von Susanne Oehlers