Abenteuerlicher SKS Praxistörn in die Dänische Südsee

Der Mai 2024 wird uns, Anna van Heemskerk und Marcus Frieseke, wohl für immer in Erinnerung bleiben. Denn dieser Monat markierte den Höhepunkt unserer Ausbildung zum Sportküstenschifferschein (SKS) beim SCCR – eine Woche voller Herausforderungen, Freude und intensiver Segelerlebnisse.

Unsere Reise begann am 06. Mai in Heiligenhafen. Dort erwartete uns die „Hatha“, eine Oceanis 40.1, die für die kommenden Tage unser Zuhause sein sollte. Mit an Bord waren die Crewmitglieder Andrea Schmidt und Lydia Hitzfeld, die uns unterstützten, sowie unser Skipper und Ausbilder Peter Schwarz. Schon am ersten Tag, als wir das Schiff und die Crew kennenlernten, spürten wir die besondere Atmosphäre und die Vorfreude auf das, was vor uns lag.

Nach einer gründlichen Einweisung am nächsten Morgen hieß es endlich: „Leinen los!“ Wir setzten Kurs auf die dänische Insel Bagenkop. Bereits kurz nach Verlassen des Hafens wurden die Segel gesetzt, und ein Gefühl von Freiheit erfüllte uns, während wir mit frischem Ostwind und einer Windstärke von 4 Bft Richtung Dänemark segelten. Doch die Freude wich schnell einer ersten Herausforderung: Die Wellen, die von Steuerbord achteraus kamen, brachten die „Hatha“ zum Rollen und uns fast an unsere Grenzen. Doch dank der Tipps unseres erfahrenen Skippers legte sich die Seekrankheit schnell, und wir konnten das Segeln wieder genießen. Ein unerwartetes Highlight war die Sichtung eines Schweinswals, der uns eine Weile begleitete – ein unvergesslicher Moment.

Am zweiten Tag führte uns unser Törn nach Lyø. Das Wetter war erneut großartig, und wir setzten die Segel mit wachsendem Selbstbewusstsein. Besonders aufregend war der Einsatz des Gennakers, der sich als beeindruckender „Kojen-Partner“ von Marcus erwies. Zudem konnten wir unsere Navigationsfähigkeiten durch Kreuzpeilungen verfeinern – eine Ortsbestimmung, die wir bisher nur in ruhigeren Gewässern geübt hatten. Der Tag endete wie üblich mit einem kühlen Anleger-Getränk und einem entspannten Abschlussgespräch.

Unsere Reise führte uns weiter über Middelfart, Endelave, Kerteminde und Lohals. Jeder dieser Stopps bot neue Abenteuer, wie die spontane Regatta zwischen unserem Begleitboot „Piet“. Unter der sicheren Führung von Anna und unserer starken Crew konnten wir mit fast 8 Knoten den Sieg für uns entscheiden – ein Triumph, den wir ausgiebig feierten. Besonders aufregend war auch die Nachtfahrt von Lohals nach Bagenkop, die uns noch einmal alles abverlangte. Die Dunkelheit und die intensive Konzentration machten diesen Teil des Törns zu einer besonderen Herausforderung, die wir gemeinsam meisterten.

Am vorletzten Tag ging es zurück nach Heiligenhafen. Nach Tagen des intensiven Trainings fühlten wir uns gut vorbereitet, doch die Nervosität vor der bevorstehenden Prüfung war deutlich spürbar.

Der 17. Mai 2024 – der Prüfungstag – begann überraschend. Noch vor 9 Uhr standen die Prüfer unangekündigt im Salon. „Sind Sie bereit zum Ablegen?“, fragten sie, und plötzlich war es ernst. Das erste Manöver, das An- und Ablegen, meisterten wir erfolgreich. Doch die Wartezeit, während andere Prüflinge ihre Manöver absolvierten, ließ unsere Anspannung weiter steigen. Schließlich kehrten die Prüfer mit einer ernüchternden Nachricht zurück: „Bis jetzt hat heute noch niemand bestanden.“ Doch trotz aller Nervosität bewiesen wir uns und bestanden beide als erste die praktische Prüfung bei starkem Wind – ein Beweis für das hervorragende Training, das wir durch unser großartiges Team erhalten hatten.

Dieser Praxistörn war mehr als nur eine Vorbereitung auf die Prüfung; er war ein unvergessliches Abenteuer voller wertvoller Erfahrungen, das uns als Segler und als Menschen geprägt hat.